Ein NAS dient in der Regel dazu, um eine zweite Kopie (Backup) eines oder mehrer Computer zu speichern, so dass im Falle eines Defekts kein Datenverlust entsteht. Allerdings bieten viele Systeme auch die Möglickeit, weitere Dienste wie Kalender, Mail, Docker etc. auf dem NAS zu betreiben.
Auch wenn das NAS in der Regel als RAID 1 betrieben wird, besteht hier die Gefahr eines Datenverlustes durch technischen Defekt, Brand, Hochwasser o.ä. Man sollte deshalb auch diese Daten an einem zweiten Ort aufbewahren. Bei Synology gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B.:
- Auf externe USB-Platte sichern
- Auf einen Cloud-Storage zu sichern
- Auf ein anderes Synology NAS zu sichern
- Auf einen rsync-kompatiblen Server sichern
Oftmals hat man noch ausreichend große Platten oder Partitionen in einem Windows-PC, allerdings ist eine direkte Sicherung auf Windows-Freigaben nicht in obiger Liste. Man kann aber unter Windows einen rsync-Dienst einrichten, der als Backup-Ziel dienen kann.
Zuallererst brauchst du ein Zielverzeichnis, in dem das Backup landet. In diesem Beispiel ist dies E:\NasBackup. Das Verzeichnis musst du erstellen.
WICHTIG: Sofern du diesen PC mit Active Backup for Business sicherst, dann sollte das Verzeichnis auf einer eigenen Festplatte/Partition liegen, die nicht mitgesichert wird, da es sonst passieren kann, dass du „im Kreis“ sicherst.
Wenn dies sichergestellt ist, musst du cygwin mit rsync installieren. Installiere dazu die aktuelle cygwin-Version von https://cygwin.com/install.html
Beim Installer wählst du:
- Installation aus dem Internet -> weiter
- Root directory: lassen, Alle Benutzer -> weiter
- Lokales Paketverzeichnis: lassen -> weiter
- System-Proxy verwenden -> weiter
- einen deutschen Server wählen -> weiter
- Folgende Pakete suchen und installieren: „rsync“, „cygrunsrv“ und „nano“. Hierzu verwende die Suche und stelle im Dropdown „überspringen“ auf die neueste Version um. -> weiter
- Symbole erstellen = ja -> weiter
Nach der Installation hast du ein „cygwin“ Symbol am Desktop. Starte es und erstelle eine neue Datei /etc/rsyncd.conf mit dem Editor nano. Gib dazunano /etc/rsyncd.conf
ein und füge folgenden Inhalt ein:
use chroot = no
log file = /var/log/rsyncd.log
pid file = /var/log/rsyncd.pid
auth users = backup:rw
port=8730
reverse lookup = no
forward lookup = no
secrets file = /etc/rsyncd.secrets
[NasBackup]
path = /cygdrive/e/NasBackup
transfer logging = no
Sollte dein Verzeichnis nicht in e:\NasBackup
liegen, passe die Zeile path
entsprechend an. Beende nano mit CTRL+O, Enter, CTRL+X
Weiterhin brauchen wir noch eine Passwortdatei. Erstelle diese mittelsnano /etc.rsyncd.secrets
Gib hier folgendes ein
backup:meinGeheimesPasswort
Starte anschließend den rsync-Server in der Konsole mittelsrsync --daemon --config=/etc/rsyncd.conf --no-detach
Du solltest dich jetzt mit Hyper-Backup von deinem Synology NAS verbinden können. Erstelle dafür in Hyper-Backup einen neuen Sicherungsauftrag mit „Ordner und Pakete“ und wähle als Ziel „Dateiserver/rsync“
Als nächstes kannst du auswählen ob du mehrere Versionen oder nur eine Version sichern möchtest.
Bei „mehrere Versionen“ kannst du dein NAS komplett sichern, da hier auch Meta-Informationen, wie Anwendungsdaten etc. gesichert werden können. Allerdings liegen die Dateien dann in einer komprimierten Form vor, so dass du unter Windows nicht darauf zugreifen kannst. Sollte dein NAS defekt sein, kannst du erst wieder auf die Daten zugreifen, sofern du dafür Ersatz hast.
Bei „eine Version“ liegen die Dateien in der gewohnten Ordnerstruktur vor, allerdings kannst du so möglicherweise nicht alle Apps und Einstellungen sichern. Dafür kannst du auf die Daten zugreifen.
Wenn du dich entschieden hast, welche Sicherungsform für dich am Besten ist, kannst du im nächsten Dialog die Zugangsdaten zum rsync Server eingeben:
- Servertyp: rsync-kompatibler Server
- IP: Die IP deines Windows Rechners
- Port: 8730
- Benutzername: backup
- Kennwort: Das Kennwort, dass du oben in die rsyncd.secrets eingegeben hast
- Backupmodul: Hier sollte beim Klicken „NasBackup“ erscheinen. Dies zeigt, dass die Verbindung funktioniert
Solltest du keine Verbindung aufbauen können, prüfe ob du ggf. den Port 8730 in der Windows-Firewall freigeben musst.
Prüfe anschließend, ob du so eine Datensicherung erstellen kannst.
Sollte es hier Probleme geben, findest du in c:\cygwin64\var\log Logdateien.
Nun hast du es fast geschafft. Was wir jetzt noch machen müssen, ist den rsync-Server als Dienst einzurichten, so dass er beim Windows-Start automatisch gestartet wird.
Beende den gerade laufenden Server mit CTRL+C und öffne eine neue Eingabeaufforderung mit Rechtsklick als Administrator:

Hier registrierst du den Service mit
c:\cygwin64\bin\cygrunsrv -I "RsyncServer" -p /cygdrive/c/cygwin64/bin/rsync.exe -a "--config=/cygdrive/c/cygwin64/etc/rsyncd.conf --daemon --no-detach" -f "Rsync daemon service" -O
Anschließend den Service mittelsc:\cygwin64\bin\cygrunsrv -S "RsyncServer"
starten. Du solltest nun im Taskmanager einen rsync-Prozess finden und das NAS sollte darauf sichern können.
Falls etwas schief ging, kannst du den Service mitc:\cygwin64\bin\cygrunsrv -R "RsyncServer"
wieder entfernen.